Krebs entsteht immer dann, wenn körpereigene Zellen plötzlich entarten. Das heißt, sie beginnen sich unkontrolliert zu teilen und zu vermehren. Dabei bildet sich ein Geschwulst, das als Tumor bezeichnet wird. Die Entstehung von Krebs wird derzeit noch erforscht. Dennoch bietet sie für die Krebsbehandlung aufschlussreiche Hinweise.
Falsche Replikation
Der menschliche Körper besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Zellen, die jeweils eine bestimmte Funktion erfüllen. Im Laufe eines Lebens teilen sich diese Zellen und bilden wieder neue, junge Zellen. Bis zu einem gewissen Grad ist diese Zellteilung normal. Manchmal kommt es jedoch dazu, dass eine Zelle bei ihrer Teilung die Information, die in der DNA gespeichert ist, falsch weitergibt. Dadurch kann es zu einem unkontrollierten Zellwachstum kommen, welches sich in der Bildung von Tumoren zeigt. Theoretisch kann jede Körperzelle irgendwann einmal zu einer Krebszelle entarten. Ausschlaggebend für die Entstehung von Krebs ist die Form dieser Entartung. Es gibt Zellen, die auch benigne entarten. In diesem Fall führt das Zellwachstum nicht zu einem Tumor, sondern lediglich zu einem bestimmten Geschwulst. Der Tumor selbst kann ebenfalls benigne oder maligne sein. Im ersten Fall ist der Tumor nicht in der Lage, sich über das Gewebe hinaus auszubreiten, in dem er entstanden ist. Im zweiten Fall jedoch streut der Tumor und bildet Metastasen im ganzen Körper.
Stadien der Krebsentstehung
In der Onkologie (Krebsforschung) wird die Krebserkrankung in verschiedene Stadien eingeteilt. Die Bestimmung dieses Krebsstadiums wird Staging genannt und stellt einen wesentlichen Bestandteil der Diagnostik dar. Am häufigsten verwendet man zur Klassifizierung bösartiger Tumore die sogenannte TNM-Klassifikation. Entwickelt wurde diese Klassifizierung vom Franzosen Pierre Denoix in den Jahren 1943 bis 1952. Dabei wird der Krebs in drei Kategorien eingeteilt. Der Buchstabe “T” steht für Tumor und gibt die jeweilige Größe und Ausdehnung des Geschwulsts an. T-0 bedeutet, dass keine Anzeichen für einen Tumor vorhanden sind. Tis/Ta heißt, dass sich der Tumor noch nicht über das Ursprungsgewebe hinaus ausgebreitet hat. Bis zu diesem Stadium stehen die Heilungschancen noch sehr gut. Ab der Stufe T1 wird eine zunehmen Größe des Tumors festgestellt.
Der Buchstabe “N” steht für die Lymphknoten. N-0 bedeutet, dass sich keine Lymphmetastasen gebildet haben. N1, N2, oder N3 weisen auf eine Ausbreitung des Tumors hin und zeigen, dass bereits Metastasen in den Lymphknoten vorhanden sind. Bei NX ist keine Beurteilung möglich.
Die Bildung und Ausbreitung von Metastasen wird mit dem Buchstaben “M” beschrieben. Bei M0 sind keine Metastasen zu sehen und bei M1 gibt es Metastasen in anderen Organen, die vom Primärtumor nicht befallen sind.