Unter dem Begriff Hämostaseologie versteht man die Lehre von der Blutgerinnung. Der Begriff wurde im Jahr 1953 vom Hämatologen Rudolf Marx geprägt. Die Aufgabe dieser Teildisziplin der modernen Medizin ist in erster Linie die Beschleunigung der Wundheilung. Darüber hinaus ist auch die Untersuchung der Blutgerinnung ein wesentliches Merkmal dieser Disziplin.
Wirkungsbereiche
Die Hämostaseologie spielt vor allem bei Operationen eine große Rolle. Hier müssen auftretende Blutungen sofort gestoppt werden, um den Patienten nicht unnötig zu gefährden. Aber auch bei tiefen Verletzungen ist die Hämostaseologie gefragt. Ein großer Blutverlust kann lebensbedrohlich sein und rasch zum Tod führen. Die Blutstillung muss allerdings so erfolgen, dass die Blutgerinnung nicht gestört wird und im Übermaß auftritt. Ist dies der Fall, so können sich im Körper Blutgerinnsel (Thrombosen) bilden, welche Gefäße verschließen und Schlaganfälle oder eine Lungenembolie auslösen können.
Hämostaseologie als Einrichtung
Viele Krankenhäuser verfügen heute bereits über eigene Hämostaseologie-Abteilungen. Diese beschäftigen sich ausschließlich mit dem Thema Blutstillung und Blutgerinnung. Außerdem setzt sich diese Disziplin mit angeborenen oder erworbenen Blutgerinnungsstörungen auseinander. Auch in der medizinischen Diagnostik hat die Hämostaseologie eine wichtige Bedeutung. Durch sie können angeborene Blutgerinnungsstörungen analysiert werden. In Deutschland, Österreich und der Schweiz findet man zudem zahlreiche hämostaseologische Gesellschaften.