Die Krebsforschung oder Onkologie hat in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte erzielt. Die Geschichte der Onkologie beginnt aber erst mit der Entwicklung der Mikroskopie.
Geschichte der Krebserkennung
Krebs war bereits 3.000 v. Chr. bei den alten Griechen bekannt. Aber erst im 19. Jahrhundert wurde mit der Erfindung des Mikroskops die Grundlage für die Krebsforschung gelegt. Die Onkologie beschäftigt sich mit der Prävention, der Diagnostik und der Therapie von Krebs. Der erste Mediziner, der erkannte, dass Krebs mit Veränderung in Zellen zu tun hat, war Rudolf Virchow. Er beobachtete dieses Phänomen bereits im 1858 und entwickelte die Zellularpathologie. Diese bildete die Grundlage für weitere Forschungen.
1982 wurde das Onkogen entdeckt. Dieses Onkogen kann, wenn es sich plötzlich verändert, Krebs auslösen. Die Onkogene, von denen es im menschlichen Körper einige Hundert Arten gibt, beeinflussen die Zellteilung. Auf der anderen Seite existieren sogenannte Anti-Onkogene und Tumorsupressor-Gene. Diese wirken der Krebsentstehung entgegen. Solange beide Varianten zusammenspielen, besteht keine Gefahr. Erst wenn eines der Gene versagt, kommt es zu Krebs. Diese Wirkungsweise erkannte der US-amerikanische Krebsforscher Michael Bishop. Für seine Erkenntnis erhielt er im Jahr 1989 den Nobelpreis.
Den Krebs anhalten
Mittlerweile arbeiten Forscher auf der ganzen Welt daran, das Zellwachstum zu kontrollieren. Onkogene und Anti-Onkogene sowie das spezifische p53-Gen erfüllen dabei eine komplexe Aufgabe. Mittlerweile ist es erwiesen, dass viele Stoffe aus der Umwelt für die Krebsentstehung verantwortlich sein können. Hauptursache bei Lungenkrebs ist das Rauchen. Beim Gebärmutterhalskrebs kann auch das Papilloma-Virus verantwortlich sein und bei Hautkrebs wirkt sich die UV-Strahlung der Sonne aus. Ziel der Krebsforschung ist es, die Vorgänge innerhalb der Zelle weiter zu erforschen und die Mechanismen, die zu einem unkontrollierten Zellwachstum führen, zu stoppen. Auch die Krebszellen werden genauer untersucht. Diese Zellen verfügen über molekulare Signaturen, welche die Krebszelle kennzeichnen und für Transkriptionsfehler verantwortlich zeichnen. Wenn es gelingt, Medikament zu entwickeln, welche diese Krebszellen erkennen können und gezielt ausschalten, könnten alle Krebsarten verhindert werden. Das ist allerdings noch Zukunftsmusik. Eine Pille gegen den Krebs zu entwickeln wird auch nicht möglich sein, da die Vorgänge in der Zelle viel zu komplex sind und zu differenziert ablaufen. Möglich wäre vielleicht die vollständige genetische Analyse jeder Krebszelle, um daraufhin gezielt Medikamente einzusetzen, welche diese Krebszellen ausschalten. Aber auch bis dahin ist es noch ein weiter Weg, den die Krebsforschung gehen muss.