Die meisten Krebsformen sind nicht vererblich. Dennoch gibt es einige Varianten, die durchaus genetisch bedingt sein können. Kennzeichnend dafür ist ein gehäuftes Auftreten einer bestimmten Krebsart innerhalb einer Familie. Bei genetisch bedingten Krebserkrankungen können Krebsfälle in jeder Generation auftreten, und das zumeist schon bei jüngeren Familienmitgliedern.
Vererbliche Krebsformen
Zu den genetisch bedingten Formen von Krebs zählen bestimmte Arten von Darmkrebs, Gebärmutterkörperkrebs oder Brustkrebs. Verantwortlich für den Ausbruch von Krebs sind in diesen Fällen gewisse Gene, welche normalerweise für einen reibungslosen Ablauf der Zellteilung sorgen. Sind diese Gene geschädigt, so kommt es in den meisten Fällen zur Entstehung von Krebs. Um zu erkennen, ob man einer genetischen Veranlagung ausgesetzt ist, gibt es mittlerweile spezifische Gentests. Wird eine solche Veranlagung diagnostiziert, so kann man nicht sagen ob und wann der Krebs ausbricht. Deshalb ist es für die betroffenen Personen ratsam, sich regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen zu unterziehen.
Forschung und Therapie
Genetisch bedingter Krebs ist in der Regel nicht gefährlicher als nicht vererblicher Krebs. Der erblich bedingte Brustkrebs ist mithilfe einer Chemotherapie sogar besser behandelbar als der normale Brustkrebs.
In der Forschung arbeitet man derzeit an der Entwicklung von Wirkstoffen, welche direkt in den Stoffwechsel der veränderten Gene eingreifen. Insgesamt sind vom genetisch bedingten Krebs derzeit nur rund fünf Prozent der Bevölkerung betroffen. Dieser Krebs tritt seltener auf als der konventionelle Krebstyp. Wer aus einer Familie kommt, in der bestimmte Krebsarten in der Vergangenheit gehäuft auftraten, sollte sich auf jeden Fall einem Gentest unterziehen. Sollte dieser positiv ausfallen, so ist eine langfristige medizinische Beobachtung notwendig.